"Türken liegen den Deutschen auf der Tasche und nehmen ihnen die Arbeitsplätze weg!"


Stimmt nicht! Es gibt rund 60.000 türkische Selbstständige in Deutschland. Damit sind knapp sieben Prozent aller türkischen Erwerbstätigen in Deutschland selbstständig. Vor dreißig Jahren hatte ihr Anteil bei nur knapp einem Prozent gelegen (3300 Personen). Hinter der Zahl von rund 60.000 Selbstständigen stehen schätzungsweise knapp 40.000 Betriebe mit sowie knapp 21.000 Betriebe ohne Beschäftigte. Insgesamt sind das knapp 300.000 Arbeitsplätze. Der Jahresumsatz aller türkischen Unternehmen wird auf rund 30 Milliarden Euro geschätzt - von dem ein Teil als Steuern in die deutschen Staatskassen fließt.

"Türken sind faul!"

Denkste! Ohne die türkische Bevölkerung wäre der wirtschaftliche Aufbau der Bundesrepublik kaum möglich gewesen. Die in den Sechzigerjahren von der Bundesrepublik gestartete Anwerbungskampagne von so genannten Gastarbeitern aus der Türkei hatte einen hohen Stellenwert in der Entwicklung dieses Landes. Insbesondere arbeiteten viele der "Gastarbeiter" in Fabriken, weil es dort nicht genügend Arbeitskräfte gab. Auch heute noch sind viele Türken in Branchen tätig, für die sich die meisten Deutschen zu schade sind.

"Türken kaufen nur billig!"

Falsch! Tatsache ist, dass Qualität und Prestigedenken das Kaufverhalten der hier geborenen türkischstämmigen Verbraucher dominieren: Rund 63 Prozent geben an, für qualitativ hochwertige Artikel gern auch mehr auszugeben. Beispielsweise entscheiden sich knapp 15 Prozent beim Neuwagenkauf für einen Mercedes - doppelt soviel wie die Deutschen. Trotz der ausgeprägten Markenaffinität kauft aber auch die türkische Familie ihre Lebensmittel und Produkte für den täglichen Gebrauch im Discounter. Auch die Türken passen sich in Zeiten des "Teuro" dem Trend "Geiz ist geil!" an.

"Alle Türkinnen müssen Kopftücher tragen!"

Eben nicht! Zwar schreibt der Islam eine Kopfbedeckung für Frauen vor, doch in welcher Form sie sich in der Öffentlichkeit verhüllen müssen, ist in der islamischen Welt bzw. im Koran nicht eindeutig. Dass "Türkinnen zum Kopftuch tragen von elterlicher Seite gezwungen werden" ist ein erfundenes Klischee. Das Kopftuch ist freiwillig und dient einer individuellen Hinwendung zum Islam, es ist ein Zeichen des Glaubens. Davon abgesehen ist das Tüchlein über dem Kopf unter türkischen Frauen längst nicht so verbreitet, wie viele annehmen. Von den 85.000 Türkinnen in Berlin sind allein über 60.000 zwischen 14 und 49 Jahre alt und gehören somit der zweiten Generation an. Sie bilden eine junge, moderne Zielgruppe, die mit den neuesten Trends geht.

"Türken essen nur Döner Kebap!"

Irrtum! Der Döner ist in der Türkei weit weniger verbreitet als in deutschen Landen. Der Dönerkonsum erreicht hier pro Jahr durchschnittlich ein Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro - mehr als McDonald's, Burger King und Wienerwald zusammen. Jedes Jahr gehen etwa 100.000 Tonnen gewürztes Fleisch - genau kennt die Zahl niemand - über die Theken. Allein in der Hauptstadt Deutschlands kommen auf eine verkaufte Currywurst schon rund 100 Döner. Die meisten Döneresser sind Deutsche. Der sich drehende Fleischspieß hat also mehr zur Integration der Türken beigetragen als jedes politische Programm. Völkerverständigung geht auch durch den Magen.

Quelle: www.fluter.de „Werbeoffensive/ Ausgabe : Zensur“